Alpaka oder Kaschmir – Diese Vorteile hat Alpakawolle - By Native

Alpaka oder Kaschmir – Diese Vorteile hat Alpakawolle

27/07/2022

Wir lieben Alpaka und haben dafür jede Menge gute Gründe. 

Die kleine Kamelart wurde schon vor 7000 Jahren in den südamerikanischen Anden gezüchtet. Damals waren Kleidungsstücke aus Alpaka-Wolle ein Zeichen von Wohlstand und Reichtum und vor allem dem Inka-Adel vorbehalten. Und auch Jahrtausende später werden die positiven Eigenschaften der Wolle für Kleidung und Heimtextilien geschätzt und stellen eine hochwertige und vor allem nachhaltige Alternative zu Kaschmir dar. 

Hier erfährst du, was Alpaka-Wolle so besonders macht, welche Unterschiede sie im Vergleich zu Kaschmir zeigt und wozu das Naturmaterial verwendet wird.

 

Alpaka oder Kaschmir – Ähnlichkeiten und Unterschiede

Beide Wollarten werden von Tieren aus dem Hochland gewonnen. Während die Alpakas hauptsächlich aus den Anden kommen, sind die größten Erzeugerländer von Kaschmir heute mit großem Abstand die Mongolei und China. Des Weiteren hat die Gewinnung von Kaschmir im Iran, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nepal lange Tradition.

Bei über 4000 Höhenmetern müssen sich beide Tierarten vor tiefen Temperaturen schützen. Daher zeigt sich die Unterwolle der Alpakas und Kaschmirziegen als besonders warm, leicht und flexibel. 

 

Die Nachhaltigkeit der Alpakas 

Während beide Wollarten ein hochwertiges Material für Kleidung und Heimtextilien darstellen, ist die Gewinnung der Alpaka-Wolle allerdings deutlich nachhaltiger als die von Kaschmir. 

Ein Grund dafür ist die Menge an Wolle, die von einem Tier gewonnen wird. Erst nach 4-5 Jahren kann von einer Ziege etwa 150 Gramm Kaschmir gewonnen werden. Alpakas produzieren nicht nur mehr Wolle, sondern werden auch alle 12 bis 18 Monate geschoren. Man benötigt etwa 16 Kaschmirziegen, um die gleiche Menge an Wolle zu gewinnen, die ein einziges Alpaka liefert!

Die Einführung von Kaschmir in Fast Fashion hat die Nachfrage nach dem kuschligen Rohstoff rasant ansteigen lassen. Schätzungen zufolge werden allein deshalb in der inneren Mongolei 140 Millionen Kaschmirziegen gehalten - was gravierende Umweltprobleme nach sich zieht: Riesige Herden von Kaschmirziegen führen zu Überweidung und Kahlfraß, Versteppung der kargen Weideflächen, Bodenerosion und Störung des ökologischen Gleichgewichts.

Alpaka Haltung ist dagegen umweltschonend. Während Ziegenherden mit ihren Hufen Schäden in den Böden hinterlassen, sind Alpakas mit gepolsterten Schwielen an den Füßen ausgestattet und hinterlassen ihre Weideflächen unbeschädigt. 

Auch beim Fressen gibt es einen großen Unterschied: Alpakas reißen Pflanzen nicht mit der Wurzel aus dem Boden, sondern schneiden sie mit ihren Zähnen ab. Somit werden keine Wurzeln zerstört, sondern viel eher das Wachstum der Gräser angeregt. Auch sind die Tiere bei ihrer Nahrung nicht wählerisch, sondern fressen unter anderem Gestrüpp und Gräser, die von anderen Tieren nicht verdaut werden können. Dabei sind sie keine gierigen Fresser wie Ziegen, sondern hören auf zu grasen, wenn ihr Hunger gestillt ist.

 

Artgerechte Tierhaltung

Herde Alpakas und ihre HüterinNachhaltige Alpaka Freilandhaltung in den Anden Perus.

Sowohl für Kaschmir, als auch Alpaka-Wolle gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Tierhaltung zu setzen. Alpakas sind Herdentiere. Daher ist es wichtig, dass sie nicht alleine gehalten werden und genügend Freilauf haben. Eine dauerhafte Stallhaltung ist nicht für sie geeignet. 

Haupterzeuger für den europäischen Markt von Kaschmir ist die Innere Mongolei im Norden Chinas, eine Region mit fehlenden Tierschutzrichtlinien. 

Beim Scheren der Wolle muss darauf geachtet werden, dass die Situation für die Tiere so stressfrei wie möglich verläuft. Siegel wie GOTS oder RWS können dabei helfen, beim Kauf von Alpaka-Wolle auf eine entsprechende Haltung achten zu können. Und dennoch: kleinere Höfe können sich meistens trotz artgerechter Haltung diese Siegel nicht leisten. Erkundige dich daher vor dem Kauf von Kleidung und Heimtextilien beim Hersteller über die Herkunft der Wolle.

 

Qualität des natürlichen Materials

Kaschmir und Alpaka sind ebenbürtig feine Zwirne, die sich in der Haptik ihrer Wolle kaum unterscheiden. Aber Alpaka-Wolle punktet nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit, sondern auch in Qualität. Die Fasern sind im direkten Vergleich länger und dicker als Kaschmirfasern. Dadurch sind Textilien, die aus Alpaka-Wolle hergestellt werden wesentlich robuster und widerstandsfähiger. Dennoch bleibt das Material so weich und geschmeidig wie Kaschmir und zeigt im Vergleich einen natürlichen Glanz, der das matte Aussehen von Kaschmir übertrifft.

Alpaka-Wolle ist von Natur aus wasserabweisend und gilt als besonders pflegeleicht. Diese Eigenschaft macht die Fasern weniger anfällig für Verschmutzungen und sorgt für ihren geruchsneutralen Charakter. Im Gegensatz zu Alpakafasern speichert Kaschmir Gerüche und erfordert daher eine häufige chemische Reinigung. 

Eine Besonderheit von Alpaka-Wolle liegt außerdem in den hohlen, thermoregulierenden Fasern - ideal für Menschen die viel frieren, aber auch leicht schwitzen. Die Wärmedämmeigenschaften der Alpakafaser ist unschlagbar. Da sie keine Feuchtigkeit speichert, hält Alpaka das ganze Jahr über warm, indem es sich an deine Körpertemperatur anpasst.

 

Alpaka Tiere

Natürliche Vielfalt

Was Alpaka-Wolle noch besonders vorteilhaft gestaltet, ist ihre natürliche Farbvielfalt in über 20 Naturtönen - ein großer Pluspunkt, wenn es um Nachhaltigkeit geht, weil keinerlei Chemie zum Färben der Wolle eingesetzt werden muss. Die Farben bieten von Weißtönen über Beige- und Grautöne bis hin zu schwarz eine große Auswahl. 

Ob leichte Tagesdecken, Kissenbezüge oder warme Wolldecken für den Winter, mit der Wolle der Alpakas bringst Du ein luxuriöses und nachhaltiges Material in Dein Zuhause. 

 

Alpaka Decke im Korb

 

Bilder von By Native und Allpa.